Das der RV Pfeil Magstadt in vielen Disziplinen Rennfahrer an der Start schickt und dabei immer wieder Top-Platzierungen einfahren kann ist kein Geheimnis. Das vergangene Wochenende war jedoch von herausragenden Ergebnissen geprägt – sowohl im Gelände als auch auf der Straße sprangen mehrere Top 3 Resultate heraus. Besonders beim Rennen in Ludwigsburg begeisterten die Pfeile die anwesenden Fußgänger, die ihren Stadtbummel am Sonntag gerne unterbrachen und das Renngeschehen unter großen Interesse verfolgten.
Deutsche Meisterschaft Cross-Country

Die diesjährigen Titelkämpfe der Mountainbiker fanden in Wombach im Spessart statt. Bereits zum dritten Mal wurden auf der abwechslungsreichen und modernen Strecke die Meister ermittelt. Die Rennen der Masters stellten dabei das samstägliche Abendprogramm dar. Aufgrund eines Notfalleinsatzes ging es mit einer halben Stunde Verspätung in den Titelkampf über vier Runden. Für den RV Pfeil war der Vize des Vorjahres Hannes Genze unter den 22 Startern des Masters 2 Feldes. Gleich zu Beginn setzte sich ein Trio ab. Hannes hatte als Vierter nach der ersten Runde bereits 15 Sekunden Rückstand. „Ich glaubte, dass einer der drei auf der anspruchsvollen und defektanfälligen Strecke einen Fehler macht“, setzte Hannes auf das Prinzip Hoffnung.
Schon zum höchsten Punkt der zweiten Runde konnte er Tobi Kurz schnappen, der offenbar etwas überzogen hatte. In Runde drei fiel der bis dahin Führende Maletz durch Platten zurück. Somit gelang Gerrit Rosenkranz die Titelverteidigung und Hannes erreichte wie im Vorjahr den Silberrang. „In Anbetracht meiner wenig spezifischen Vorbereitung bin ich mit meiner Performance und dem Ergebnis sehr zufrieden. Allerdings muss ich mich zur Cyclocross Saison noch steigern, wenn ich im Januar wieder um den Titel mitfahren will“, ging Hannes mit einer neuen Silbermedaille von German Cycling nach Hause.
Text, Foto: Hannes Genze
Cross- Country Langebrand
Am vergangenen Sonntag fand im kleinen Ort Langenbrand im Nordschwarzwald das Finale der regionalenBerg und Bike Cup Mountainbike-Rennserie in der olympischen Cross Country Disziplin statt. Vom RV PfeilMagstadt waren Maximilian Vetter und Ronald Friedrich in der Herren Lizenzklasse sowie Ronalds Sohn Antonin der Nachwuchsklasse U11 am Start.
U11
Antons Renntag begann bereits morgens mit einem Fahrtechnikparcours, bei dem es für verschiedene, fehlerfrei zu absolvierende Abschnitte Punkte zu erlangen galt, die dann beim späteren Rennen die Startposition bestimmten. Ein bisschen Nervosität und zu viel Ungeduld im Parcours zeigend, fand Anton sich dann eine Stunde später bei der Startaufstellung fürs Rennen in der hinteren Startreihe wieder. Davon ließ er sich aber nicht entmutigen und fuhr auf den zwei Rennrunden konzentriert und gleichmäßig sein Tempo, was ihm den sechsten Platz einbrachte, welcher wiederum aufgrund zweier Rennteilnahmen für einen 2. Gesamtrang in der Serienwertung sorgte.
Elite
Einige Stunden später waren dann Max und Ronald am Start des Ein-Stunden-Rennens der Herren mit Lizenz des Radsportverbands. Beide standen nicht maximal erholt am Start, sondern hatten schwere Beine vom Training der vergangenen Tage. Vor allem direkt nach dem Start zeigte sich fehlende Spritzigkeit, um dem hohen Tempo der Spitzengruppe am ersten Berg mitgehen zu können. Dennoch fuhren beide konstant ihr Tempo, so dass am Ende Platz 7 für Max und Platz 8 für Ronald zu Buche standen.
Max war mit dem Rennen auf abwechslungsreicher und durch staubig-rutschigen Boden auch durchaus anspruchsvoller Strecke zufrieden, noch einige intensive Trainingskilometer für ein Etappenrennen im August in der Schweiz gesammelt zu haben. Ronald war mit seiner Leistung auch zufrieden, bedeutete diese Tagesplatzierung sowie die Platzierungen und Teilnahmen bei den vorherigen drei Cup-Rennen dann letztendlich eine hohe Punktzahl und somit überraschenderweise auch den Gesamtsieg in der Rennserie.
Ein großer Dank gebührt dem ausrichtenden Verein des RMSV „Heller Stern“ Langenbrand und seinen Helfern, die nun im zweiten Jahr eine tolle Veranstaltung für alle Altersklassen organisiert und etabliert haben. Es bleibt zu hoffen, dass die Berg und Bike Cup Rennserie auch im kommenden Jahr wieder ausgerichtet wird -vielleicht noch mit weiteren Einzelrennen und noch mehr Beteiligung.

Text, Foto: Ronald Friedrich
Interstuhl Cup Ludwigsburg
Master 2/3/4

Zur 6. Etappe des Interstuhl Cups versammelten sich 11 Masterfahrer des RV Pfeil Magstadt in der für uns nahe gelegenen Barockstadt Ludwigsburg. In der schönen und gleichzeitig geschichtsträchtigen Innenstadt mit dem 1 Km langen Rennkurs interessierte zunächst keinen Rennradler, daß hier immerhin vor langer Zeit der junge Friedrich Schiller gelebt hat oder der ehemalige Bundespräsident Host Köhler dort aufgewachsen ist.
Vielmehr wurde bereits beim Warmfahren der technisch sehr anspruchsvolle Kurs mit engen schnellen Kurve und einer 180-Grad Kehre kontrovers diskutiert. Die einen waren davon angetan, die anderen eher nicht. Und so gestaltete sich auch das Renngeschehen von Beginn an sehr hektisch. Wie zu erwarten, setzte sich recht schnell eine kleine Spitzengruppe ab, in der sich leider kein Pfeilfahrer länger halten konnte und das Peloton bei hohem Tempo sukzessive in mehrere Teile zerbrach.
Nach insgesamt 50 Runden und damit ca. 50 Km Renndistanz waren unsere Fahrer schließlich froh, das Rennen mit gutem Erfolg absolviert zu haben.
Hier die Ergebnisse je Rennklasse:
Master 2: Christian Reyes Nunez auf Platz 6, Tobias Schäf Platz 9 und Michael Kollross Platz 11. Michael Schick musste wegen Reifendefekt aufgeben. Hervorzuheben auch, daß unser Routinier Ioannis Fotiou wieder ins Renngeschehen eingreift, er nutze das Rennen als intensive Trainingseinheit und beendete dieses nach 17 Runden.
Master 3: Florian Gugelberger Platz 5, Christos Slavoudis Platz 6 gefolgt von Markus Zwißler auf Platz 7.
Master 4: Richard Schlude Platz 1, damit auch Platz 1 im Gesamtklassement des Interstuhl Cups bei den Master 4, Uwe Hahn mit hervorragendem 2. Platz, Frank Godulla Platz 6. Erneut bemerkenswert die junge Fahrerin Selina Witzig aus der Schweiz, die sich mit beherzter Fahrweise den Sieg bei den Damen und damit gleichzeitig den 3. Platz in der Master 4-Konkurrenz erkämpft hat. Roland Ries stürzte leider und musste das Rennen verletzt aufgeben, wir wünschen unserem Kameraden gute und schnelle Genesung.
Ausdrücklich wollen wir Sportler vom RV Pfeil Magstadt auch dem ausrichtenden Verein RSC Komet Ludwigsburg sowie der Stadt Ludwigsburg danken, die dieses Rennen in toller Innenstadtatmosphäre organisiert und ermöglicht haben und hoffen, daß diese Veranstaltung auch im kommenden Jahr stattfinden kann.

Text, Fotos: Richard Schlude
Elite/Amateure
Über 80 Runden mussten die Athleten in der Elite/Amateure Klasse auf dem technisch anspruchsvollen Kurs absolvieren, der mit seinen vielen Kurven höchste Konzentration und Fahrtechnik forderte. Die Stimmung am Streckenrand war fantastisch, angeheizt durch die spannenden Wertungsrunden alle zehn Umläufe und die zahlreichen Prämien der Kreissparkasse Ludwigsburg, die als Namenssponsor des Rennens für zusätzliche Anreize sorgte.
Von Beginn an entwickelte sich ein schnelles und aggressives Rennen. Die Fahrer kämpften verbissen um jede Wertung und jeden Bonuspunkt, was das Tempo hochhielt und das Feld immer wieder in die Länge zog. Franjo Albert und Frank Gruber konnten sich einige Prämien sichern. Leider blieb der anspruchsvolle Kurs nicht ohne Folgen: Im Laufe des Rennens kam es zu einigen Stürzen, die glücklicherweise meist glimpflich ausgingen, aber die Nerven aller Beteiligten strapazierten.
Knapp 30 Runden vor Schluss kam es dann zum entscheidenden Schachzug des Rennens. Vincent Severin vom RV Pfeil Magstadt und Florian Tenbruck vom RWV Wendelsheim wagten einen mutigen Ausreißversuch. Mit beeindruckender Entschlossenheit fuhren sie ein enormes Tempo und erarbeiteten sich schnell einen kleinen Vorsprung auf das Hauptfeld heraus. Runde um Runde vergrößerten sie ihre Führung, zeigten keinerlei Schwäche und trotzten der Aufholjagd des Feldes.
Das Peloton versuchte zwar, die Lücke zu schließen, aber die Kraft und Entschlossenheit der beiden Ausreißer war an diesem Tag nicht zu brechen. Unter dem Jubel der Zuschauer, die die packende Solofahrt verfolgten, gelang es Severin und Tenbruck, ihren Vorsprung bis ins Ziel zu verteidigen.
Im packenden Zielsprint der beiden Ausreißer konnte sich Vincent Severin gegen Florian Tenbruck durchsetzen, was ihm den zweiten Podestplatz des Tages bescherte.
Die 6. Etappe des Interstuhlcups in Ludwigsburg war ein Spektakel, das noch lange in Erinnerung bleiben wird.


Text: Vincent Severin, Fotos: Vero Schäf