CX – BuLi Vaihingen, Magstadt, Stahnsdorf

Traditionell steht der Herbst ganz im Zeichen des Crosssports – und am zweiten Novemberwochenende findet ebenso traditionell das Doppelrennen im Süden der Republik statt: Am Samstag in Stuttgart-Vaihingen, am Sonntag das Heimrennen der Pfeile in Magstadt.


Vaihingen

Am Samstag fanden alle Rennfahrer eine schnelle und fast knochentrockene Strecke am Vaihinger Festplatz vor. Der strahlende Sonnenschein sorgte für milde Temperaturen, so dass kurz/kurz fahrende Radsportlerinnen und Radsportler das bestimmende Bild des Tages war.


Den Auftakt bildete die Hobby-Klasse. Sabine Spinner konnte ihren Sieg aus dem Vorjahr wiederholen.


Es folgten die Nachwuchsfahrer Moritz Kunath und Tobias Leeb. Beide hatten viel Spaß im Rennen, mussten aber feststellen, dass es in der Bundesliga ganz schön zur Sache geht. Moritz fuhr auf den 23. Platz. Tobias belegte Platz 28.


Im Rennen der Masters2 stand dann unser amtierender deutscher Meister Hannes Genze mit großen Ambitionen am Start. Den Start ging Hannes verhalten an. Im Gegensatz zur Konkurrenz übersprang Genze das Hindernis , was ihm einen sichtlichen Vorteil einbrachte. Drei Runden vor Schluss attackierte Hannes den späteren zweitplatzierten Tobias Kurz (Radsport Rhein-Neckar). Die Attacke reichte zum Sieg. Mit einer guten Minute Rückstand folgte dann Andreas Schröder auf Platz 7 – die geringen Abstände waren ein deutliches Zeichen schneller Streckenbedingungen. So folgte mit weiteren 25 Sekunden Rückstand Ronald Friedrich auf Platz 11. Jost Litzen, der Berliner Pfeil, kam auf einen 26. Platz.


Noch gar nicht so lange bei Crossrennen am Start ist unser U19-Fahrer Marco Righi. Im starken Feld der der U19 erreichte er einen guten 21. Platz.


Frank Gruber

Den Abschluss des Renntages bildete wie immer das Rennen der Elite Männer. Hier konnte Frank Gruber beeindrucken. Sein guten Sprintfähigkeiten ließen ihn aus der 3. Startreihe als fünften ins Gelände einbiegen. Mit kraftvollen Antritten, souveräner Fahrtechnik und Bunny Hops über die Hindernisse belegte er einen starken 12. Platz.

Unser frischgebackener Vater Florian Huttenlocher musste im Bundesliga-Feld merken, dass die anderen doch ein paar Trainings-Kilometer mehr hatten. Florian beendete sein Rennen solide auf P29.

Am Ende des Tages hatten alle Pfeile das Ziel ohne Pannen und Stürze erreicht. Aufgrund der trockenen Bedingungen gab es auch nichts groß zu putzen – weder die Rennkleidung, noch die Räder – so dass alles für den Showdown beim Heimrennen bereitet war.

Magstadt

Am großen Tag des Heimrennens präsentierte der Herbst sich nicht von seiner goldenen, schönen Seite. Die Rennstrecke versank im Nebel. Durch die hohe Luftfeuchtigkeit fanden alle Teilnehmenden des Renntages einen weichen und rutschigen Boden vor. Die fiesen Höhenmeter auf der Wiese sollten an diesem Tag durchaus für größere Zeitabstände sorgen. Gut beraten waren alle, heute Reifen mit deutlich mehr Profil als am Vortag zu fahren.


Sabine war, wie in Vaihingen, als Erste gefragt. Im Ziel gab zu sie Protokoll im Technikteil der Strecke auf Ihre Konkurrentin stets verloren zu haben. Nach engagierter Leistung belegte Sabine den zweiten Platz.


Der nächste Pfeil im Rennen war Frank Liebing im Feld der Masters3. Mangels ausreichender Bundesliga-Punkte musste er aus der letzten Reihe ins Rennen starten, konnte aber auf der langen und fairen Startgeraden schon einige Plätze gutmachen. Leider fiel ihm bei einer Runde in der recht ruppigen Abfahrt im Wald die Kette runter, dennoch konnte er den 11. Platz bis ins Ziel verteidigen.


Jost Litzen

Es folgten unsere beiden Nachwuchsfahrer im Rennen der U17. Bei beiden zeigten sich die Früchte des regelmäßigen Trainings auf der Strecke des Heimrennens durch eine Verbesserung im Vergleich zum Vortag. Platz 17 für Moritz Kunath und Platz 24 für Tobias Leeb standen zu Buche.


Das Highlight des Tages aus Magstadter Sicht sollte anschließend das Rennen der Masters2 werden. Hannes Genze war hochmotiviert, am zweiten Renntag den nächsten Sieg zu holen. Nach schnellem Start und Einbiegen ins Gelände weit vorne, konnte er seinen Heimvorteil ausspielen. Sein direkter Kontrahent vom Vortag zeigte sich auch heute als hartnäckigster Gegner, dem aber ein entscheidender Fehler unterlief. Bereits in der ersten Runde stürzte Tobias Kurz und verbog dabei sein Schaltauge. Er merkte dies jedoch erst deutlich später im Rennen, als ihm beim Schalten in den leichtesten Gang die Kette in die Speichen fiel. Damit war der Weg für Hannes frei. Mit beherztem Antritt sicherte er sich den entscheidenden Vorsprung und konnte schon früh auf der Zielgeraden über den Clean Sweep jubeln.


Max Vetter

Dahinter zeigten Andreas Schröder und Ronald Friedrich, dass mit den Pfeilen beim Heimrennen immer mit einer guten Platzierung zu rechnen ist. Die beiden fuhren zwar nach dem Start im Mittelfeld ins Gelände ein, konnten aber auf der anspruchsvollen Strecke Platz um Platz gutmachen. Zwischenzeitlich sah es sogar so aus, als ob sie – die ganze Zeit beisammen fahrend – noch an die Dreiergruppe im Kampf um Platz 3 ranfahren könnten. Leider hat es dafür nicht ganz gereicht, aber die beiden haben sich noch einen beherzten Zielsprint um Platz 6 geliefert, mit dem besseren Ende für Andreas.

Jost Litzen war im Gegensatz zu den anderen Pfeilen ohne größere Streckenkenntnis ausgestattet und musste sich sowohl an die technische Abfahrt als auch an den langen Anstieg auf der Wiese und bis zum Ziel erst einmal rantasten. Dennoch ist der 20. Platz bei der ersten Teilnahme stark einzuschätzen.


Wie auch in Vaihingen war U19-Pfeil Marco Righi mit seinem Rennen kurz vor den Masters gestartet. Leider stürzte er im Rennen und konnte dieses nicht beenden.


Den Abschluss des Renntages bildete die Klasse Amateure / Elite Amature.

Florian Huttenlocher stürzte auf der ersten Waldabfahrt und musste das Rennen aufgeben. Max Vetter fuhr ein starkes Rennen und verfehlte mit seinem 13. Platz die Top10 nur knapp. Frank Gruber musste ein bisschen den vielen Höhenmetern auf dem Kurs Tribut zollen und erkämpfte den 24. Platz. Immerhin konnte er aber das Publikum enorm mit souveränen Abfahrtskünsten beeindrucken. Unser zweiter Max – der jüngere der beiden Hellberg-Brüder – kämpfte sichtlich mit verkniffenem Blick und erreichte Platz 28.

Somit ging ein für den RV Pfeil Magstadt erfolgreiches Rennwochenende zu Ende. Alle Fahrer können stolz auf ihre Leistungen sein und zuversichtlich in Richtung deutsche Meisterschaften blicken.

Text: Ronald Friedrich Bilder: Veronika Schäf


Nach dem Hannes am Bundesliga Doppelwochenende in Vaihingen und Magstadt jeweils die Rennen der Master 2 gewann, konnte er auch bei den beiden Rennen in Stahnsdorf zwei Siege einfahren. Die Strecke in der Nähe von Potsdam bot zwar wenige Höhenmeter. In einem welligen Waldstück galt es jedoch etliche kurze Rampen zu bewältigen. Manche waren fahrbar, andere nur zu Fuß zu bewältigen. Schnelles Ab- und Aufsteigen war gefragt. Der lose, sehr sandige Untergrund forderte zum einen Kraft, zum anderen Geschick in den Kurven.


Hannes zirkelt um die Kurve

Das Starterfeld in der Master2 Kategorie war stark besetzt, unter anderem mit Ex-Straßenprofi André Greipel. Der übernahm am Samstag zu Beginn gleich die Führung. Hannes konnte ihn im technisch anspruchsvollen Teil der Strecke schnell überholen und kam schon mit fast zehn Sekunden aus der ersten von sieben Runden zurück. Bis zum Ziel baute er seinen Vorsprung kontinuierlich aus und gewann mit 50 Sekunden Vorsprung.

Tags drauf war der Sand durch nächtlichen Regen etwas kompakter und machte die Runde so etwas schneller, jedoch nicht weniger anspruchsvoll. Hannes setzte sich erneut zum Ende der ersten Runde ab und siegte mit anderthalb Minuten Vorsprung auf den nun Zweitplatzierten der Gesamtwertung der Bundesliga René Hördemann.


Sieg für Hannes Genze

Mit mittlerweile sechs Saisonsiegen steht Hannes an der Spitze der Gesamtwertung. Punkte aus der Landesmeisterschaften, die ebenfalls in die Wertung eingehen, kann Hannes im Gegensatz zu allen Nicht-Baden-Württembergen nicht mehr sammeln, da die LVM für Baden-Württemberg parallel in Öschelbronn stattfanden. Ob es am Ende für den Gesamtsieg reicht, entscheidet sich wahrscheinlich erst beim finalen Lauf in Vechta.

„Mit nun vier Siegen in nur neun Tagen habe ich gezeigt, dass ich in Form bin,“ zeigte sich Hannes sehr zuversichtlich für das WM Rennen am 1.12. in Hamburg: „Leider macht mir eine Erkältung etwas zu schaffen. Ich hoffe, dass ich die bald hinter mir lassen kann.“

Unser Berliner Jost Litzen fuhr an beiden Tagen um Position 30 ins Ziel.

Text & Bilder: Hannes Genze