Die Crossspezialisten des RV Pfeil Magstadt sind in der Hochphase der Saison bekanntlich in der halben Republik unterwegs und fahren gegen die nationale Konkurrenz zahlreiche Top-Platzierungen ein. So auch am vergangen Wochenende beim Crossrennen in Rheinzabern. Nicht alltäglich hingegen ist die Reise einer Delegation in das norditalienische Varese, zur dort stattfinden Masters Weltmeisterschaft. Was jedoch in kleinster Weise weniger erfolgreich verlief, denn die Athleten konnten auch auf internationaler Bühne ihr Können unter Beweis stellen und kehrten mit hervorragenden Ergebnissen zurück.
Cyclocross World Champs Masters Varese
Die Masters-Weltmeisterschaften im Radsport, bei denen fünf Jahrgänge zusammengefasst werden, fanden am letzten Novemberwochenende im norditalienischen Varese statt. Der Kurs befand sich im ehemaligen Reitstadion der Stadt. Die Strecke erhielt ihre Herausforderungen hauptsächlich durch zwei künstliche Brücken (eine mit Treppe, eine mit Rampe) und ein Doppelhindernis, das zum Absteigen zwang. Besonders anspruchsvoll wurde der Kurs durch den Boden: Zuerst hartgefroren durch Nachtfrost, taute er tagsüber auf und verwandelte sich in eine matschig-rutschige Oberfläche, die präzise Fahrtechnik in den Kurven erforderte.
Im Rennen der Altersklasse 50-54 stand Frank Liebing für den RV Pfeil Magstadt am Start. Nach verhaltenem Start konnte er sich vor allem auf den Powergeraden einen Konkurrenten nach dem anderen schnappen und kam zufrieden als 27. von 56 gelisteten Fahrern ins Ziel.

Ronald Friedrich und Hannes Genze starteten in das Rennen der 45- bis 49-Jährigen. Beide erwischten einen guten Start und lagen zunächst unter den ersten 20.
Hannes Genze arbeitete sich bis Ende der fünften Runde unter höchstem Einsatz zur Spitze vor und schloss zum Führungstrio auf. Die Vorentscheidung fiel in der siebten Runde an der Wechselzone: Während Genze und der ungarische Europameister das Rad wechselten, fuhr der spätere spanische Sieger durch. Der Ungar fiel durch einen Kettenklemmer zurück.
Obwohl Genze den Anschluss an den Spanier verlor und später vom Ex-MTB-Profi Martino Fruet überholt wurde, sicherte er sich dank seiner Spurtstärke mit nur sieben Sekunden Rückstand die Silbermedaille. Ronald Friedrich beendete das Rennen zufrieden auf Platz 26.

Genze resümierte im Ziel: „Das war eindeutig das härteste Rennen in dieser Saison. Ich freue mich, dass ich nach einer Woche Krankheit um den Sieg mitfahren konnte und mit meiner zweiten Silbermedaille nach Hause fahre.“
Text: Hannes Genze, Fotos: Friedrich
Elektroland24 Cup – Rheinzabern
Der Elektroland24 Cup in Rheinzabern präsentierte sich am Sonntag in seiner berüchtigten Form. Der typische Kurs war nass, tief und laufintensiv, geprägt von der legendären Treppe mit hohen Stufen und technisch anspruchsvollen Steilabfahrten. Die schwierigen Bedingungen flößten selbst erfahrenen Fahrern Respekt ein, machten die Rennen aber gleichzeitig spektakulär für die zahlreichen Zuschauer.
Moritz Kunath behauptet sich trotz Sturz in der U17-Kategorie. Für die Nachwuchsklasse wurde die Strecke in Rheinzabern am frühen Vormittag zu einer echten Prüfung. Angesichts des rutschigen Untergrunds und der laufintensiven Abschnitte zeigte Moritz Kunath eine starke Leistung und freute sich am Ende über einen 5. Platz.
Er kommentierte: „Ich wurde in Rheinzabern Fünfter, ist ganz ok gelaufen. Ich bin einmal am Steilhang gestürzt.“ Sein Sturz kostete zwar Zeit, doch er fand schnell wieder ins Rennen und belohnte sich mit diesem Top-5-Ergebnis.
Masters 2 – Comeback für Tobias Schäf. Nach langer Cross-Abstinenz nahm Tobi Schäf wieder am Rennen in Rheinzabern teil. Ohne Platzierungsambitionen, aber mit Freude am winterlichen Zeitvertreib, bewältigte er den durch anhaltenden Regen schwierig befahrbaren Kurs mit Mühe. Der schlammig-sandige Untergrund führte bald zu technischen Problemen am Rad, die er mangels Ersatzmaterial für die restliche Rennzeit in Kauf nehmen musste. Dennoch erreichte er seine gesteckten Ziele: Spaß zu haben und seine technischen Fahrfertigkeiten zu verbessern.
Junioren U19 – Tobias Leeb souverän und weiter im Gelben Trikot. Tobias Leeb zeigte bei den Junioren erneut eine starke Vorstellung. Bereits ab der dritten Runde lag er allein in Führung, wobei sich die Lücken zu seinen Verfolgern bis zum Schluss nicht mehr schlossen. Besonders erfreulich war, dass er den technisch anspruchsvollen Kurs sturzfrei beendete. Ein kurzzeitiger Kettenabwurf beeinträchtigte sein starkes Gesamtergebnis nicht. Mit dieser Leistung verteidigte Tobias erfolgreich das Gelbe Trikot der Gesamtwertung.

Die Rennen der Elite-Kategorie fanden unter schwierigen, nassen und matschigen Bedingungen statt, bei denen die Athleten eine starke Moral bewiesen.
Chris Koch belegte den 22. Platz. Für ihn stand das Rennen im Zeichen von Training und Erfahrung. Er sah die tückischen Treppen und nassen Abfahrten als intensiven Trainingsreiz für den Winter an, da ihm dort noch die nötige Technik und Routine fehlten, weshalb er kein Risiko einging.

Florian Huttenlocher meldete sich nach zweiwöchiger krankheitsbedingter Pause zurück. Er wurde jedoch direkt in Runde 1 durch technische Probleme am Vorderrad zu einem frühen Radwechsel gezwungen. Trotz des anfänglichen Zeitverlusts kämpfte er sich beeindruckend zurück ins Rennen und sicherte sich Platz 17.
Vincent Severin ging das Risiko ein, ohne Ersatzlaufradsatz zu starten, was bei den matschigen Verhältnissen eine Herausforderung darstellte. Im späteren Rennverlauf sammelte sich spürbar Dreck im Material an. Er blieb jedoch konzentriert, kämpfte sich durch und wurde mit dem 16. Platz belohnt.
Frank Gruber sorgte für ein Highlight, indem er durch einen explosiven Start hervorragend im vorderen Feld platziert war und über mehrere Runden eine starke Pace halten konnte. Er beendete das Rennen souverän auf Platz 8, was den positiven Trend seiner Form unterstreicht. Lediglich die laufintensiven Abschnitte im tiefen Boden kosteten ihn viel Kraft. Trotzdem blickt er hoffnungsvoll auf das kommende Rennen in Darmstadt.
Text, Fotos: Frank Gruber
