Seit vielen Jahren ist das Doppel-Rennwochenende mit den Rennen in Stuttgart-Vaihingen und gleich am nächsten Tag dem Heimrennen in Magstadt ein fester Bestandteil des Cyclocross Bundesligakalenders. Es bildet für die Magstadter Pfeile traditionell einen Höhepunkt in der Saisonplanung. Beide Kurse haben deutlich unterschiedliche Charakteristika: Vaihingen flach mit vielen Kurven, Magstadt profiliert mit herausfordernden Abfahrten.
Vaihingen
Anders als vor Jahresfrist war die Festwiese in Vaihingen diesmal feucht, was den Grip in den Kurven erschwerte. Hier war besonders feinfühliges Bremsen und Steuern gefragt. Im ersten Lizenzrennen des Tages der Masters 3 erreichte Frank Liebing als 18. einen Platz im Mittelfeld.
In der U17 rutschte Moritz Kunath am Start leider aus dem Pedal und musste mühsam um die Positionen kämpfen. Der 15. Platz machte ihn nicht ganz glücklich. Er fand sich damit immerhin in der Mitte des Feldes wieder.
Im Anschluss wurden die Masters 2 auf die Strecke geschickt. Mit dabei war Hannes Genze im Trikot des amtierenden deutschen Meisters dieser Altersklasse, der sich der Konkurrenz seines Dauerrivalen Gerrit Rosenkranz stellen musste. Schnell setzten sich die beiden in Begleitung von Tobi Kurz ab. Doch es war überraschend dann dieser, der Hannes bis weit in die letzte Runde am Hinterrad klebte, trotz mehrerer Tempoverschärfungen. In einem wahren Kopf-an-Kopfrennen konnte Hannes schlussendlich den ersten Platz behaupten, sich auf der letzten langen Geraden absetzen und schlussendlich mit knapp fünf Sekunden Vorsprung gewinnen. Seine Vereinskameraden Andi Schröder und Ronald Friedrich reihten sich auf den respektablen Rängen sieben und neun ein.
Im abschließenden Rennen der Elitekategorie waren vier Pfeile am Start: Max Vetter, Frank Gruber, Florian Huttenlocher und Paul Hellberg. Dieser war es auch, der bis zur Rennhälfte die beste Figur machte. Aufgrund mangelnder Punkte in der Bundesliga-Gesamtwertung musste er aus der letzten Reihe starten, konnte sich jedoch bis Rang sieben vorarbeiten, bis ihn ein Sturz deutlich zurück warf. Am Ende reichte es für Platz 12. Max schonte sich ein wenig für das Heimrennen und kam als solider 14. ins Ziel. Bis zur vorletzten Runde war er in Begleitung von Frank Gruber unterwegs. Den verließen zum Ende leider etwas die Kräfte, so dass es der 16. Platz wurde. Florian kam als 21. ins Ziel.
Magstadt
Für die diesjährige Austragung des traditionellen Cyclocrossrennens in Magstadt am Sportgelände an den Buchen hatte Hannes Genze als Chef des Orga Teams einige Änderungen an der Strecke vorgesehen. So wurde diese im östlichen Bereich durch eine zusätzliche Schlaufe erweitert. Um die nötigen Waldarbeiten hatte sich die neue Revierförsterin Frau Grieb gekümmert – an dieser Stelle vielen Dank. Im Bereich des Spielplatzes hatte Hannes eine zusätzliche herausfordernde Abfahrt eingebaut, die – da nordseitig gelegen – bereits im Training sehr rutschig war. Das Depot wurde von der Viehweide auf den Vorplatz der neu errichteten und am Veranstaltungstag von Bürgermeister Glock feierlich eingeweihten Blockhütte verlegt. So war der Bereich mit Bewirtung und Siegerehrung der zentrale Ort des Geschehens mit entsprechender Stimmung.
Da die Reihenfolge der Rennen bei der Bundesliga vorgegeben ist, machte auch in Magstadt Frank Liebing den Anfang für die Pfeile. Im nahezu gleichen Starterfeld konnte er sich im Vergleich zum Vortag um zwei Positionen verbessern und wurde 16 bei den Master 3.
In der U17 Kam Moritz Kunath wiederum als 15. ins Ziel. Eigentlich hatte er sich mehr erhofft, die Beine gaben leider nicht mehr her. Wie bereits am Vortag erreichte Lukas Young, der ab dem 1. Januar zum RV Pfeil wechseln wird, als Dritter einen Podiumsrang. Für ihn steht nun die Vorbereitung auf die US-Meisterschaft an, die bereits Anfang Dezember am ehemaligen WM Austragungsort Fayetteville stattfindet. Wir sind gespannt, wie er sich dort schlagen wird.
Bereits im Rennen der U17 wurde die Strecke durch den einsetzenden Regen immer schlammiger und erforderte die ersten Radwechsel im Rennen.
Für das Master 2 Rennen wechselten viele noch auf grobstolligere Reifen, so auch Hannes Genze, der antrat, um seine Ergebnisbilanz in Magstadt sauber zu halten. Doch auch Andi Schröder und Ronald Friedrich hatten sich einiges fürs Heimrennen vorgenommen. Beide kämpften lange Zeit mit dem früheren Mountainbike-Profi Matthias Mende um den vierten Rang, zogen im Finale jedoch den Kürzeren und kamen als Fünfter (Ronald) und Sechster (Andi) ins Ziel. Dennoch ein tolles Resultat der beiden. Hannes hingegen hatte bereits nach der Hälfte der ersten Runde fünf Sekunden Vorsprung auf Tobi Kurz und baute diesen Runde um Runde bis auf eine Minute aus. Gerrit Rosenkranz musste aus terminlichen Gründen passen, weshalb diesmal Michael Walter als Dritter vom Podium grüßte. Es war für Hannes nun bereits der fünfte Sieg in Folge vor heimischen Publikum.

In der Elitekategorie hatte Paul was wettzumachen vom Vortag. Dieses Vorhaben setzte er bravourös in die Tat um und lag bereits nach zwei Runden auf Platz fünf. Nach vorn waren die Lücken da zwar schon zu groß, um noch mehr zu erreichen. Der Anschluss zur nationalen Spitze scheint jedoch in Reichweite. Denn gewonnen wurde das Rennen von Jonas Köpsel, dem aktuellen deutschen Vizemeister vor dem Schweizer Wanja Russenberger und MTB Profi und Ex-U19 Weltmeister Jan-Lennart Krayer. Ein starkes Rennen fuhr auch Max Vetter, das mit Rang sieben belohnt wurde. Zwar gab er nach dem Rennen zu, von Beginn hatte leiden zu müssen. Auf dem mittlerweile tief matschigen Geläuf konnte er mit seiner fahrtechnischen Raffinesse jedoch viel herausholen und so seine Position sicher ins Ziel bringen. Florian Huttenlocher verpasste als Elfter die Top Ten nur knapp, was dennoch sein bestes Bundesligaresultat bislang war. Frank Gruber hatte als 17. einen gebrauchten Tag. Etliche Sportler konnten das Rennen aufgrund der Bedingungen nicht beenden oder waren von vornherein gar nicht an den Start gegangen.

Chapeau an alle, die sich ohne größere Probleme durchgekämpft haben.
Am Ende des Tages wurde vereinsintern bereits beratschlagt, an welchen Stellen weiteres Verbesserungspotential steckt, damit unser Traditionsrennen noch besser wird.

Text: Hannes Genze, Fotos: Vero Schäf
