Die Pfalz gilt gemeinhin als eine der deutschen Radsporthochburgen. Fast schon folgerichtig erscheint deshalb dass die RTF-Kriteriumsmeisterschaft am vergangenen Samstag im pfälzischen Bellheim stattfand. Unterstützt und beworben wurde die Veranstaltung von den beiden Radsport-Influencern Tobias Knaup und Richard Weinzheimer, die damit allen Lizenzfahrern einen inoffiziellen Ersatz für die nicht mehr ausgetragenen deutschen Meisterschaften bieten wollten.
Auch am darauffolgenden Tag war Bellheim der Schauplatz des nächsten Rennens. Beim traditionellen Silberpilspreis galt es den Rundkurs über 20 Kilometer mehrmals zu bewältigen.

Foto: Vero Schäf
RTF-Kriteriumsmeisterschaft Master 4
Die 35 schnellen Runden über jeweils einen Kilometer bei brütender Hitze nahm Richard Schlude in der Master 4-Klasse im gemeinsamen Feld der Master 2, 3 und 4 unter die Räder. Im packenden Schlußspurt musste sich Schlude nur dem Sieger Christian Eminger aus der Schweiz um Haaresbreite geschlagen geben und belegte damit Rang 2. Der dritte Platz ging an den aktuell besten Senior in Deutschland vom Adam Donner Master Racing Team, Dirk Trautmann.

Text: Richard Schlude, Foto: Vero Schäf
RTF-Kriteriumsmeisterschaft Amateure
Im Rennen der Amateure über 66 Kilometer standen die beiden Pfeile Florian Kübler und Kevin Schrof mit etwa 50 Gleichgesinnten am Start. Die hohen Temperaturen sowie Geschwindigkeiten in den Anfangsrunden machten den Fahrern zu schaffen, weshalb Kräfte schonen das Mittel der Wahl war. Leider wurde Florian wegen einer heruntergefallenen Kette zurückgeworfen und musste in der Folge aus dem Rennen ausscheiden.
Kevin fand mit zunehmender Dauer besser ins Rennen und attackierte zur Rennhälfte aus dem Feld heraus. Allerdings zeigte das Hauptfeld Einigkeit in der Verfolgung, wodurch der Vorsprung nie mehr als ein paar Sekunden betrug. Um nicht unnötig Energie zu vergeuden lies sich Kevin zurück ins Peloton fallen und konzentrierte sich auf eine Platzierung im Schlusssprint. Bei diesem reichte es letzten Endes für Platz 17, einem Platz hinter dem selbst angetretenen Promoter Tobias Knaup.
Text: Kevin Schrof
RTF-Kriteriumsmeisterschaft Elite
Auch die Teilnehmer des Kriteriums der Elite-Amateure wurden von der gnadenlosen Hitze auf die Probe gestellt. Bei Temperaturen, die die 30-Grad-Marke deutlich überschritten, entwickelte sich das Rennen zu einem wahren Ausscheidungsfahren.
Vincent Severin ging für den RV Pfeil Magstadt an den Start. Von den 81 gestarteten Fahrern schafften es lediglich 41 ins Ziel. Die intensive Hitze und das hohe Tempo forderten ihren Tribut, und viele Athleten mussten vorzeitig aufgeben, um einer Überhitzung vorzubeugen. Der Kampf gegen die Elemente war an diesem Tag fast so hart wie der gegen die Konkurrenz. Vincent beendete das Rennen auf Platz 29.

Text: Vincent Severin, Foto: Vero Schäf
Silberpilspreis Master 4
Am Tag darauf wurde rund um Bellheim der Silberpilspreis ausgefahren, 3 Runden zu je 20 km. Das hohe Tempo im Feld mit rund 42 km/h im Durchschnitt lies keine Fluchtgruppen zu. So kam es zum finalen Massensprint des Pelotons bei dem Schlude zu weit hinten positioniert und eingebaut war. Dennoch reichte es im Ergebnis zu Platz 5 im Klassement der Master 4 an diesem Sonntag.
Text: Richard Schlude
Silberpilspreis Elite/Amateure
Das Rennen der gemischten Elite- und Amateur-Klasse, ausgetragen bei angenehmeren Temperaturen als am Vortag, forderte den knapp 200 Fahrern einiges ab. Auf dem 100 Kilometer langen anspruchsvollen Rundkurs wurde das Rennen von Beginn schnell ausgefahren. Insbesondere die Feldwegpassagen mit losem Untergrund stellten die Athleten vor technische Herausforderungen.
Bereits nach den ersten zehn Kilometern setzte sich eine siebenköpfige Spitzengruppe vom Hauptfeld ab. Diese frühe Attacke sollte sich als entscheidend erweisen, denn die Ausreißer harmonierten hervorragend und bauten ihren Vorsprung kontinuierlich aus. Das dezimierte Hauptfeld wurde von den verschiedenen Teams kontrolliert, sodass der der Tagessieg unter den Fahrern der Spitzengruppe entschieden wurde.
Für Vincent Severin vom RV Pfeil Magstadt nahm das Rennen eine dramatische Wendung in der vorletzten Runde. Auf dem Kurs, der bei diesen Bedingungen kaum Fehler verzieh, stürzte er unglücklich. Doch Vincent bewies seinen Kampfgeist: Trotz des Sturzes und lediglich kleinerer Schrammen rappelte er sich schnell wieder auf und kämpfte sich ins Ziel. Mit einer beeindruckenden Willensleistung beendete er das Rennen auf einem respektablen 28. Platz.
Text: Vincent Severin